Tischlern in der Oberstufe |
9. Klasse Um einen Eindruck vom Tischlerunterricht der 9. Klasse zu bekommen, wird der Bau eines dreibeinigen Hockers etwas ausführlicher beschrieben. |
Die Schüler haben die Grundelemente des Tischlerns bereits in der 8. Klasse kennen gelernt. Dazu gehören verschiedene Sägen und Hobel, Mess- und Markierungswerkzeuge und die Oberflächenbehandlung von Holz. Es wurde auf die Arbeitsabläufe geschaut, so dass man nicht wild darauf losarbeitet, sondern überlegt, welche Arbeitsschritte aufeinander folgen. Alle Arbeiten, bis auf das Bohren, werden von Hand durchgeführt. |
Die drei Rohlinge für die Beine müssen mit einer Gestellsäge der Länge nach ausgeschnitten werden. Sie werden anschließend auf eine Dicke von ca. 5 cm quadratisch ausgehobelt. Dazu braucht man einen Schlichthobel zum groben Vorarbeiten und eine Rauhbank zum exakten Aushobeln. Man benötigt eine Reihe von Hilfswerkzeugen zum Kontrollieren und Markieren der Werkstücke. Dazu gehören das Richtscheit, zwei Richthölzchen, ein Streichmaß und natürlich die Grundausstattung eines jeden Tischlers, Metermaß und Bleistift. |
In die Sitzfläche werden drei Zapfenlöcher (Durchmesser 30 mm) gebohrt. Dies geschieht mit einer Ständerbohrmaschine, da das manuelle Bohren außerordentlich kraftaufwändig wäre. Passt alles zusammen, werden die Beine in die Sitzfläche geleimt und zusätzlich noch durch einen Keil fixiert. (Natürlich wurden die Beine und die Unterseite der Sitzfläche vorher geschliffen, da das Schleifen nach dem Verleimen sehr umständlich sein würde.) |
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In der 10. Klasse gibt es eine Zäsur. Es geht um die Herstellung einer der besten und schönsten Holzverbindungen, der sogenannten Schwalbenschwanz- oder Zinkenverbindung. |
11. Klasse
Von der 10. zur 11. Klasse erfolgt konzeptionell ein weiterer Schritt. Jeder Schüler bekommt am Ende der Epoche sein eigenes Möbelstück. Der Herstellungsprozess verläuft aber gänzlich anders. Während jeder Schüler in den vorherigen Jahren alle Arbeitsschritte zum Bau seines Werkstücks selber ausführte, entstehen die Möbelstücke in der 11. Klasse als Gemeinschaftsprojekt. Außerdem werden verstärkt elektrische Holzbearbeitungswerkzeuge eingesetzt. Die „handwerkliche“ Tätigkeit wird zugunsten der Maschinenarbeit in den Hintergrund gedrängt. In einer Bauvorgabe ist als maßstäbliche Zeichnung das Modell eines kleinen Tisches abgebildet, das in engen Grenzen modifiziert werden darf. Es werden kleine Arbeitsgruppen gebildet, an die die einzelnen Arbeiten übertragen werden: |
In dieser Klassenstufe findet das Tischlern als Wahlpflichtfach statt, so dass die Schüler zwischen mehreren Fächern wählen können. Einige Schüler können dieses Fach abwählen, während andere die Möglichkeit bekommen, tiefer in das Tischlern einzusteigen. |
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